Wasser, Hopfen, Gerste, Hefe und eine große Portion echte Leidenschaft – mehr kommt bei uns in der Privatbrauerei Hirt nicht in die Flasche. Es stellt sich also die Frage, wie unsere Braumeister es schaffen, aus diesen wenigen Zutaten eine so große Vielfalt an Hirter Bierspezialitäten zu zaubern. Wir alle wissen: Bier ist nicht gleich Bier. Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den feinen Gerstensaft zu kategorisieren. So kann Bier etwa nach Farbe (hell oder dunkel), nach Gärungsart (obergärig oder untergärig), nach Stammwürze oder auch nach Alkoholgehalt eingeteilt werden.
Die beiden letzteren Einteilungsmöglichkeiten stehen in gewisser Weise im Zusammenhang miteinander, denn der Alkoholgehalt im Bier wird durch die Konzentration der Würze beeinflusst. Diese sogenannte Stammwürze stellt den Anteil der aus dem Malz im Brauwasser gelösten Stoffe vor der Gärung dar. Das Malz prägt also nicht nur die Farbe und den Charakter des Bieres, sondern bestimmt auch den Alkoholgehalt, da daraus die Stärke gelöst wird, woraus der Alkohol letztendlich entsteht. Als grobe Faustregel gilt, dass etwa ein gutes Drittel der Stammwürze in Alkohol umgewandelt wird.

Alkohol gilt als ein wesentlicher Geschmacksträger beim Biergenuss, weshalb es für das Brauen eines alkoholfreien Bieres, das einem alkoholhaltigen geschmacklich um nichts nachsteht, ein besonderes Brau-Know-How bedarf. Unter die Kategorie alkoholfrei fallen all jene Biere, die einen Alkoholgehalt von weniger als 0,5 Volumsprozent aufweisen. Alkoholfreies Bier galt lange Zeit als Nischenprodukt, auf das vor allem Autofahrer zurückgriffen. Neue Lebensgewohnheiten und ein starkes Gesundheitsbewusstsein führten allerdings dazu, dass sich alkoholfreies Bier – wie etwa unser Hirter Freigeist – mittlerweile zu einem Lifestylegetränk entwickelt hat, das vor allem von Sportlern gerne genossen wird und aufgrund besonderer Inhaltsstoffe sogar vor Infekten schützen und Stressbelastung reduzieren soll.
Wer nicht ganz auf Alkohol verzichten, aber trotzdem auf eine etwas leichtere und damit auch kalorienärmere Variante setzen möchte, wird vermutlich bei einem Leichtbier – das maximal 3,7 Volumsprozent Alkohol enthält – auf seine Kosten kommen.

Der Großteil der Biere, die in Österreich konsumiert werden, zählen zu den sogenannten Vollbieren. Diese Gruppe – zu welcher unter anderen auch unser Hirter Märzen, unser Hirter Privat Pils und unser Hirter Weizen gehören – weist eine Stammwürze von mindestens 11 und maximal 16 Grad auf und bewegt sich somit zwischen 4,5 und 6 Volumsprozent Alkohol.

Ab einem Alkoholgehalt von ca. 6,5 Volumsprozent spricht man von Starkbieren. Diese werden im alltäglichen Sprachgebrauch auch häufig als Bockbiere betitelt. Nach oben hin sind dieser Biergruppe, was den Alkoholgehalt angeht, keinerlei Grenzen gesetzt. Der deutsche Schorschbock gilt mit seinen rund 57 Volumsprozent Alkohol als das stärkste permanent hergestellte Bier, das nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde und räumte dafür bereits 2011 den Weltrekord ab. Zwar wurde diese Zahl vom schottischen Snake Venom, das stolze 67,5 Volumsprozent Alkohol enthält, nochmals deutlich übertroffen, allerdings wurde dieses zum einen durch die Zugabe von reinem Alkohol hergestellt und zum anderen auch nur einmalig gebraut und verkauft. Vergleichsweise bescheiden im Alkoholgehalt, aber dafür auch deutlich süffiger, ist das kraftvolle und geschmeidige Hirter Festbock – unsere 7 Volumsprozent starke, saisonale Bierspezialität.

Bei dieser umfassenden Auswahl findet garantiert jeder Bierliebhaber seinen geschmacklichen Favoriten. Denn diese unterschiedlichen Bierstärken und Grade an Stammwürze, die maßgeblich für verschiedene Geschmacksakzente verantwortlich sind, sorgen für eine besondere Vielfalt und somit für einen echt abwechslungsreichen Biergenuss. Dass aus nur so wenigen Grundzutaten eine solche breite Palette an genussvollen Endprodukten entstehen kann und dadurch sowohl eher alkoholbewusste Menschen als auch jene, die es gerne etwas stärker mögen, voll auf ihre Kosten kommen, verdeutlicht einmal mehr, dass es sich beim Bierbrauen um eine ganz besondere Kunst handelt.
