Schon auf unserem ersten Ausflug in die Länder des Alpen-Adria-Raumes, bei dem wir drei Betriebe besucht haben, die mit echter Leidenschaft für Echtes Bier Tag für Tag etwas Besonderes schaffen, haben wir schnell gemerkt: Mit einer Reise ist es nicht getan. Die Leidenschaft dieser Leute ist im buchstäblichen Sinn grenzenlos, sie verbindet und bringt Menschen dazu, sich auf Gemeinsamkeiten zu konzentrieren, statt sich an Unterschieden abzuarbeiten. Ihre einende Klammer ist dabei überall dieselbe: Die Leidenschaft für das Echte. Auch diesmal haben wir Wirten in Italien, Slowenien und Kroatien einen Besuch abgestattet.
Unser erster Halt in dieser zweiten Auflage unserer Genussreise führt an einen Ort, der auf den ersten Blick täuscht. Wähnt man sich an den Weiten des Meeres, ist man von diesem doch weit entfernt – Der majestätische Gardasee steht dem Ozean an seinen Uferlinien um nichts nach. Hier, in Peschiera del Garda, betreibt Francesco Roselli seit 2009 sein Lokal Pizzeria Il Forte. Streng genommen, seine zwei Lokale: denn Francesco führt eine Pizzeria und eine Pescheria, die Fischspezialitäten aus der Region anbietet und nur im Sommer geöffnet hat. „Eigentlich arbeiten wir auf einem Postkartenmotiv“, sagt Francesco, als er über die Lage seines Lokals spricht – Und wahrhaftig, als wir auf der beeindruckenden Terrasse über den Gardasee blicken, dämmert es uns, so würde wohl eine Postkarte vom größten See Italiens aussehen. Postkarte ist so oder so ein treffendes Stichwort, ist „Il Forte“ – wie übrigens die Mehrheit der Gastrobetriebe in Peschiera – auf den Tourismus ausgerichtet. Dementsprechend hält Francesco es bodenständig: „Wir bieten authentische, einfache italienische Küche, wie man sie aus unserem Land kennt“, erzählt uns der Wirt. Überhaupt ist Francesco Roselli keiner, der es mit Übertreibung hält: „Egal ob Wein, Fleisch, Fisch oder eben Bier – wir versuchen stets, geradlinige, ehrliche und hochwertige Produkte zu finden“. Diese Philosophie führte ihn letzten Endes auch zu Hirter Bier. Er wollte damals etwas „handgemachtes“, wie er es selbst formuliert – Als er dann sein erstes Bier aus dem Hause Hirt kostete, war es um ihn geschehen, erzählt er uns. „Hirter Bier passt perfekt zu meiner Philosophie und zu der meines Lokals“, so Francesco weiter. Weiter müssen leider auch wir, auch wenn es der fast schon kitschige Anblick von der Terrasse des „Il Forte“ es nicht gerade leicht macht, sich loszureißen.

Für unseren nächsten Halt, der uns weiter nach Osten führt, wir bleiben sehr italienisch, ohne aber in Italien selbst zu bleiben . Sloweniens Hauptstadt Ljubljana/Laibach, berühmt für seine ausgezeichnet erhaltene Altstadt und sein buntes Szeneleben, ist unsere zweite Destination. Wir besuchen Daniel Rakar in seiner Pizzeria & Bar Hombre. Betritt man das Lokal, stellt man kurz seine eigene Navigationsfähigkeit in Frage – Vor lauter italienischem Flair glauben wir zunächst, auf dem Weg nach Ljubljana irgendwo falsch abgebogen zu sein, diese Pizzeria könnte genauso gut in jedem italienischen Ort liegen. „Habt ihr richtig bemerkt, wir legen großen Wert darauf, authentisch zu sein“, begrüßt uns Daniel Rakar. Und tatsächlich, wie wir erfahren, stammen sämtliche Rohstoffe und Zutaten, sowie Koch und Küchengehilfen aus dem Nachbarland – Wenn, dann richtig, das scheint Daniels Motto zu sein. Wenig überraschend, dass das Hombre von seinen Gästen vor allem für seine Echtheit und amikale Atmosphäre geschätzt wird. Mach es echt, oder lass es, so einfach kann es manchmal sein. Das Echte ist es auch, was das Hombre zu Hirter Bier geführt hat, übrigens bereits bevor Daniel den Betrieb vor 12 Jahren übernommen hatte. „Ich habe vorher schon eine Bar in Ljubljana betrieben, da war ich auch einer der ersten mit Hirter Bier. Als ich merkte, dass es Hirter auch im Hombre bereits gab, war für mich klar – das bleibt so!“, erzählt er uns. Es sei die Qualität der Traditionsbrauerei, wegen der er sowohl Stammgäste behalten als auch neue Gäste ansprechen könne. „Es ist mir wichtig, dass auch meine Partnerbetriebe meine Leidenschaft teilen! Bei Hirter spürst du das, vom Zusteller, über den Service bis hin zum persönlichen Kontakt mit der Geschäftsführung“. Hier sind Menschen am Werk, in denen ein Feuer brennt. Ein Feuer der Leidenschaft, für das Echte, für den Genuss. Eine Leidenschaft, die wir auch am letzten Stopp unserer Reise spüren werden, soviel dürfen wir schon verraten.

Von Ljubljana aus Richtung Südosten, entlang an den malerischen Küstenorten Istriens führt uns unser Weg an einen Ort, der getrost das Prädikat „kultig“ verdient. Das Milord Pub im kroatischen Rijeka ist nicht einfach nur ein Pub, es ist ein Treffpunkt. „U Milordu“ („Ins Milord“) ist in Rijeka die Antwort auf viele Fragen. So „Wo gehen wir heute auf einen Kaffee?“, „Wo gibt’s heute gute Musik?“, und – klar – „Wohin gehen wir heute auf ein Bier?“, die Antwort ist vorgegeben, wenn man die Bürger von Rijeka fragt. „Wir wollten vor 10 Jahren etwas ganz Neues machen, ein alternatives Pub mit großer Bierauswahl“, erzählen uns Zoran Šimić und seine rechte Hand Marija Mrkobrada. Alles im Milord wirkt erfrischend bunt, ein aufregendes Potpourri verschiedenster Gäste aus allen Schichten, Lebensentwürfe, die nicht unterschiedlicher sein könnten – das Milord ist unter anderem eines der bekanntesten Biker-Pubs an der ganzen Adriaküste - treffen aufeinander, aus einem wunderschön kalkulierten Chaos entsteht etwas völlig Neues. Bei all den Live-Bands, den Stand-Up-Comedians und Motorrad-Afficionados, die das Lokal prägen, ist der heimliche Star doch jemand völlig anderes: Eine ältere, überaus behaarte Dame auf vier Beinen, die auf den Namen „Lady“ hört. „Zorans Hund ist unser Maskottchen! Sie begrüßt die Gäste, hängt im Lokal ab, sie ist eigentlich die Chefin hier!“, lacht Marija. Wenn man an einem Ort raue, ungefilterte Leidenschaft für die eigene Arbeit spürt, dann hier. Es überrascht kaum, dass man sich für einen Bierpartner entschied, der diese Leidenschaft teilt. Überhaupt kreuzen sich die Wege von Zoran Šimić und Hirter Bier schon lange. „Ich bin vor Jahren mal in einem anderen Pub in Rijeka gewesen, dem Bard Celtic Pub. Dort habe ich zum ersten Mal überhaupt Hirter probiert, und habe es geliebt – Und wie es das Schicksal wollte, gehören mir heute das Milord UND das Bard!“, lacht Zoran. Beide Pubs gelten in Rijeka weniger als Lokale und mehr als kulturelle Denkmäler, Zoran und Marija sind bekannte Gesichter in der Küstenstadt. „Wisst ihr, wie ich zum ersten Mal von euch gehört habe?“ fragt uns Zoran, und natürlich sind wir neugierig. „Ich hab‘ mal einen Kombi durch die Stadt fahren gesehen, mit eurem Logo und eurer Nummer, und dachte mir, warum nicht, da rufst du jetzt an. Ich glaube, am Tag drauf war euer Vertreter hier und wir haben den Deal gemacht!“, sagt Zoran und grinst verschmitzt. Warum diese Wirte eine Institution sind, ist jedem klar, der die Lokale der Beiden einmal betreten hat. Hier ist immer Action, hier ist immer etwas Unerwartetes in der Mache, und Leidenschaft ist hier „in freier Wildbahn“ zu beobachten :D. Als wir uns von Zoran, Marija und der eigentlichen Chefin Lady verabschieden, ist es nicht gerade leicht – Viel zu gerne würde man hierbleiben und entweder der Live-Musik lauschen, oder einfach nur Leute beobachten.

Auf unseren Streifzügen durch die Grenzenlosigkeit der Leidenschaft, der Liebe und Hingabe an das Echte und Unverfälschte kommen wir in den Genuss, besondere Menschen, ihre Geschichten und ihre Pläne kennenzulernen. Jeder und jede Einzelne von ihnen wird von einem unbändigen Willen, von einer ungefilterten Lust am Leben angetrieben – Und in ihnen allen brennt die Flamme der Begeisterung für das Echte. Auf dem langen Heimweg denken wir bereits an die nächsten Episoden der grenzenlosen Leidenschaft – Nach diesem Trip haben wir erst richtig Lust drauf bekommen…
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