Hirter Wirte, echte Leidenschaft und die Krise als Chance
Dieses Jahr hat eine gesamte Gesellschaft vor Herausforderungen gestellt, die sie noch nicht kannte. Die Zeit des Corona-bedingten Lockdowns als „Stresstest“ für die Wirtschaft zu bezeichnen, wird dessen Auswirkungen nicht gerecht – besonders betroffen war naturgemäß die Gastronomie. Doch der Ungewissheit weicht nun Mut und Zuversicht, die Wirte nutzen ihre Echte Leidenschaft, um wieder voll anzugreifen.
„Es war schwierig, da gibt’s gar nichts zu beschönigen“, sagt uns Claus Spitzbart vom Restaurant & Bar PrincS im Herzen der Klagenfurter Altstadt, als wir ihn erreichen genießt er gerade die Aussicht vom Pyramidenkogel. Vor allem die Ungewissheit und Schwierigkeiten bei der Umsetzung von zugesagten Hilfen trugen dabei zur Verunsicherung bei. Es sei, so Spitzbart, gerade in diesen Zeiten gut ersichtlich, auf welche Partner man sich verlassen könne, um eine Krisensituation gemeinsam zu meistern. „Hier möchte ich eines sagen, Hirter Bier hat sich während der ganzen Zeit vorbildlich verhalten. Man hat versucht, zu helfen wo man kann, und das obwohl die Brauereibranche von der Situation wahrscheinlich noch schwerer getroffen worden ist, als wir.“, so der Betreiber des PrincS. Der Gastronom mit seiner breiten Palette von Streetfood und Catering über Cocktails und natürlich Bierspezialitäten blickt nun wieder zuversichtlich in die kommende Zeit und ist bereit, wieder voll anzugreifen – und sieht in der herausfordernden Phase auch Chancen: „Die Gastronomie trägt maßgeblich zur Belebung und Zerstreuung der Gesellschaft bei. Ich hoffe, dass die Entscheidungsträger das wissen und uns unsere Arbeit vielleicht etwas erleichtern.“
Dass jede Herausforderung, jede Schwierigkeit auch die Chance beinhaltet, etwas Neues entstehen zu lassen, beweist sich einmal mehr weiter westlich von der Innenstadt, am Ufer des Wörthersees. Beim Camping Wörthersee „Zur Sommerliebe“ am Metnitzstrand herrscht vor allem eines: Aufbruchstimmung. Die Krise als Chance begreifen, dieses Prinzip hat Betreiber Josef Luster zu seinem Credo gemacht. „Wir haben den Campingplatz ja erst während des Lockdowns übernommen. Wir sind also bereit, mit voller Kraft loszulegen!“. Mag es auf den ersten Blick ein wenig abenteuerlich wirken, gerade in einer solchen Situation einen großen Schritt wie diesen zu unternehmen, sind Lusters Beweggründe doch durchaus nachvollziehbar. „Ich komme eigentlich aus der Eventbranche, und wie es dort aussieht, wissen wir ja. Da wollten wir etwas angehen, wo ein Ende der Krise absehbar ist“. Die Rechnung und die Leidenschaft des Teams scheint aufzugehen, denn die Buchungslage ist nach Auskunft Josef Lusters bereits wieder ausgezeichnet. Es ist offenkundig – Am Metnitzstrand sprüht man vor Tatendrang, Leidenschaft und geht voller Zuversicht in die Zukunft.
Nicht nur in der Landeshauptstadt ist die Erleichterung deutlich spürbar. Als wir mit Günther Rumpold sprechen, der das legendäre Hirter Bierstüberl in St. Veit an der Glan betreibt, wird uns das sehr deutlich. Auch in St. Veit ging man durch eine schwere Zeit. „Während des Lockdowns hatten wir zwar einen Abholservice eingerichtet, aber klar, berühmt war das nicht“, sagt uns Rumpold offen. Das wichtigste sei auch hier, dass die Ungewissheit ein Ende gefunden hat und man wieder öffnen durfte. „Seit wir wieder Gäste empfangen dürfen, hat das Geschäft wieder richtig gut gestartet. Die Leute haben uns anscheinend vermisst!“, lacht der Hausherr des Bierstüberls. Lobende Worte findet er außerdem für die Privatbrauerei Hirt. „Ich weiß, dass es für Hirter selbst auch eine sehr herausfordernde Zeit war. Aber was soll ich sagen, wir sind seit 50 Jahren Hirter Wirt, wir haben eine freundschaftliche Beziehung, und wir haben ohne Umschweife Unterstützung bekommen, wenn wir sie gebraucht haben. So geht eine erfolgreiche, respektvolle Partnerschaft“, erzählt uns Günther Rumpold. Selten saßen alle Teile einer Gesellschaft so dermaßen im selben Boot, es hieß am gleichen Strang zu ziehen, und seinen Teil dazu beizutragen – Und es sind auch die kleinen Dinge, die Hoffnung und Freude machen. Dazu erzählt uns Rumpold eine Anekdote: „Vor dem Lockdown sind die Gäste reingekommen, und haben sich halt einfach wo hingesetzt. Macht ja jeder in Österreich so. Als wir dann nach der Wiederöffnung um Tischreservierung gebeten haben, haben sich die Leute wunderbar daran gehalten. Die Disziplin ist da echt hoch, und sowas freut uns“. Auch in St. Veit ist man inzwischen wieder mit dem Blick nach vorne gerichtet unterwegs und freut sich auf die Dinge, die da kommen.
Egal, mit wem wir gesprochen haben – Der Grundtenor ist eindeutig: Mit echter Leidenschaft und dem gesunden Maß an Zuversicht können wir alles schaffen und jede Krise überstehen. Die Hirter Wirte verkörpern Aufbruchsstimmung und Innovationsgeist, brennen für ihre Projekte. Und lasst euch eines gesagt sein: Seien es diese drei, die wir exemplarisch befragt haben, oder jeder einzelne der zahlreichen Gastronomen mit denen wir arbeiten, diesen Mindset zu unterstützen, diese Wege zu begleiteten erfüllt uns mit Stolz.