750 Jahre Privatbrauerei Hirt.
Sie steht im Güter- und Anlagenverzeichnis des Gurker Domkapitels aus dem Jahre 1270 – Die erste urkundlich nachweisbare Erwähnung von Hirt als Brauereistandort. 750 Jahre sind seither vergangen, und 2020 drehte sich zum runden Jubiläum alles um diesen, alles andere als selbstverständlichen, Geburtstag.
„Item taberna in Hurde solvit talentum 1“ („Ebenso zahlt die Taverne in Hirt 1 Talent“). Mit diesem unscheinbaren Vermerk beginnt eine Geschichte, die ihresgleichen sucht. Bewegte Zeiten, Krisen, Glücksmomente, Innovationen und konstante Weiterentwicklungen prägten die ereignisreiche Geschichte des bis heute stolzen, unabhängigen und stets traditionsbewussten Brauereibetriebs. „Hurde“, wie der Ort einst in der deutschen Sprache des Mittelalters bezeichnet wurde, war prädestiniert, um der Standort einer Taverne zu sein – Liegt das heutige Brauereigelände doch in unmittelbarer Nähe der mittelalterlichen Handelsroute der großen österreichischen Eisenstraße, einer wirtschaftlichen Lebensader der damaligen Zeit, die den oberen Adriaraum mit der Stadt Wien verband. Es übt eine große Faszination aus, sich auszumalen, wie geschäftig es in der damaligen Taverne zugegangen sein muss. Es klingt kryptisch, das Jahr 1270. Die meisten Menschen können sich keinen Begriff darauf machen, wie lange das tatsächlich schon zurückliegt. So bestand in diesem Jahr beispielsweise noch das legendäre Byzantinische Reich mit seiner Hauptstadt Konstantinopel, Ludwig XI. landete im Rahmen des 7. Kreuzzuges bei Karthago und nahm dieses ein – Angesichts solcher Daten wird Geschichte hier wahrlich lebendig.
Können wir freilich nicht mehr in diese Zeiten zurückreisen – so gerne wir das auch aus Neugier würden -, aber dennoch lässt sich einiges an Geschichte zum Leben erwecken: Durch die lückenlosen, und immer konsequent geführten Aufzeichnungen kann man in Hirt heute die Eigentümer des Betriebs bis 1493 ohne Brüche nachvollziehen. Seit 1846, als Jakob Mayer, ein Vorfahre der heutigen Eigentümer Dr. Klaus Möller und Nikolaus Riegler, die gesamte Anlage erwarb, befindet sich die Brauerei nun schon in Familienbesitz – Und ganz dem Erbe des Vorfahren folgend, wird auch heute konsequent und mit jahrhundertealter Leidenschaft an der Weiterentwicklung der Bierspezialitäten und einer innovativen, ökologisch verantwortungsbewussten Produktion gearbeitet.