Presseinformation
Hirt, 02.03.2023
Stopp für Patente auf Braugerste
Mit dem gestrigen Beschluss des österreichischen Ministerrats, eine Novellierung des Patentgesetzes zu veranlassen, ist ein wichtiger Meilenstein für Sorten- und Geschmacksvielfalt gesetzt. Niki Riegler, Eigentümer der Privatbrauerei Hirt und Sprecher der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs, setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Patente von Großkonzernen auf Braugerste verhindert werden.
„Ein guter Tag für die österreichische und europäische Brauwirtschaft, es wurde Zeit, dass diesem Wahnsinn der Patentierung von Saatgut und Pflanzen ein Ende gesetzt wird,“ so Niki Riegler.
Zum Hintergrund: Seit Jahren missbrauchen Großkonzerne die europäischen Patentrichtlinien, indem sie für Pflanzen und Tiere aus konventioneller Züchtung Patente anmelden, u.a. für die Braugerste. Mit der nun vorliegenden Novellierung des Patentgesetzes wird diesem Missbrauch ein Riegel vorgeschoben. Um auf sich verändernde Umwelteinflüsse reagieren zu können, ist die stetige Saatgut-Entwicklung essenziell, genauso wie der freie Zugang zu den entwickelten Braugerstensorten. „Das Saatgut darf nicht als Spielball von Großkonzernen verwendet werden,“ meint Niki Riegler. „Nur so kann nachhaltig und für künftige Generationen Rohstoffsicherheit sowie Geschmacks- und Sortenvielfalt weiter bestehen bleiben.“
Privatbrauereien und NGO’s ziehen an einem Strang
Seit einigen Jahren haben die Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs gemeinsam mit NGO’s, allen voran die ARCHE NOAH, dafür gekämpft, dass dieses Verbot der Patentierung kommt. Die Novellierung soll voraussichtlich mit 1.7.2023 in Kraft treten. Österreich geht damit richtungsweisend voran. „Es ist zu hoffen, dass die EU schnellstmöglich nachziehen wird“, fasst Riegler zusammen.
Fotocredit: ©Privatbrauerei Hirt
Foto: v.l.n.r. Braumeister Raimund Linzer und Niki Riegler, Eigentümer der Privatbrauerei Hirt